Marokko. Ein Land voller Gegensätze und Überraschungen. Ich bin mit gewissen Erwartungen und Vorstellungen in dieses Land gereist und wurde wie so oft eines besseren belehrt. Es kommt oft nicht so, wie man es erwartet. Überhaupt in Marrakesch. 😉

Was mich am meisten überwältigte und freute, war die Gastfreundlichkeit und Gelassenheit der Einheimischen. Trotz ihrer Lebensum- und missstände lassen sie sich nicht unterkriegen und sehen das positive. Ganz anders als in Europa.

Nun aber zum spannenden Teil meines Beitrages:

Allgemeines

  • Wir waren Anfang März in Marrakesch für insgesamt 5 Tage. Tagsüber hatten wir schon immer zwischen 25 und 30°C und ich möchte mir nicht ausmalen, wie heiß es dort im Hochsommer ist.

  • Ich war gemeinsam mit meiner Schwester und Mama dort und auch im Nachhinein würde ich mich nicht wohlfühlen, alleine hinzureisen. Das ist meine persönliche Einschätzung als Frau und soll auch kein negatives Licht auf die Menschen dort werfen.

  • Über die „Bekleidungsvorschriften“ lest man ja im Vorhinein auch recht viel Unterschiedliches. Wir haben immer versucht Knie und Schultern soweit möglich bedeckt zu halten, einfach aus Respekt. Es hat aber auch massenhaft Touristinnen gegeben, die das überhaupt nicht beachtet haben.

  • Wir hatten vorab einen Transfer gebucht, was zwar anfangs sehr gut geklappt hat, jedoch wurden wir alsbald in kalte Wasser geworfen, da die Riads in der Medina nicht mit dem Auto zu erreichen sind, und wir sohin direkt auf dem sehr geschäftigen Gauklerplatz „Djemaa el Fna“ rausgelassen wurden und nicht so recht wussten wohin. Im Endeffekt ist alles gut ausgegangen, aber beachtet dies vielleicht im Vorhinein, bevor ihr eine Unterkunft direkt in der Medina bucht.

Was ihr vorab noch wissen solltet:
Für sensible Menschen, ist diese Stadt bestimmt zuerst eine krasse Reizüberflutung. Man kann kaum einen Meter laufen ohne angequatscht zu werden, es wird ständig versucht einem etwas zu verkaufen und selten ist etwas „gratis“, obwohl sie es vielleicht zuerst behaupten. Wir haben dann meist gleich abgewunken und die meisten akzeptieren das dann auch. Wenn man sich an diesen Umstand einmal gewöhnt hat, lebt es sich dort um einiges leichter. Ansonsten habe ich die Einheimischen als total herzliche und fröhliche Menschen wahrgenommen.

Unterkunft

Genächtigt haben wir im Riad Les Hibiscus, also direkt im Herzen der Medina. Man ist nur 2 Gehminuten vom Platz „Djemaa El Fna“ entfernt, trotzdem war von dem ganzen Lärm in unserem Riad nichts zu hören, was sehr angenehm war. Wir haben diese Unterkunft über Ruefa gebucht und haben echt einen Glücksgriff gemacht mit diesem Riad: Das Personal war überaus freundlich, das Frühstück war immer üppig und abwechslungsreich und wir hatten sogar das Glück ein ganzes „Riad“ für uns allein zu haben. Echte Herzensempfehlung!

Ausflüge

Atlas Gebirge – Berberdörder – Agafay-Wüste

Mein Highlight der ganzen Reise. Die Landschaft am Fuße des Atlasgebirges ist atemberaubend schön. Am Weg dorthin besuchten wir eine Stätte wo das für die Gegend typische Arganöl produziert wird. Diese wird ausschließlich geführt von Frauen, die uns Schritt für Schritt zeigten, wie das Arganöl hergestellt wird. Wir ließen den Vormittag gemütlich bei einer Kanne Minztee (der fast überall serviert wird) ausklingen und durften das so typische Arganöl verkosten.

Nächster Stopp war das Dorf Imlil. Von dort starten die meisten Wanderungen in das Atlas Gebirge bzw auf den höchsten Berg (4167 m) Marokkos, genannt: Jbel Toubkal. Nach einer 2-stündigen Wanderung rund um Imlil, bekamen wir in einem Dorf-„Gasthaus“ ein tolles traditionelles Mittagessen.

Nächster Halt: Agafay-Wüste. Auf dem Weg hielten wir ständig an, weil alle nicht genug von den schönen Ausblicken und der tollen Landschaft bekamen. Unser eigentliches Ziel war aber eine Kamelfarm, wo wir auch die Chance bekamen, auf ihnen durch die Wüste zu reiten. Ich persönlich lehnte dies aus ethischen Gründen ab und wurde inzwischen auf der Terrasse mit Tee und einer tollen Aussicht verköstigt. Alles in allem eine tolle Tour und wirklich zu empfehlen. Wir haben sie im Vorhinein auf getyourguide gebucht, ich verlinke euch die Tour hier.

Ouzoud Wasserfälle

Ein weiteren Auslug, den wir auf getyourguide gebucht haben, war der Ausflug zu den berühmten Ouzoud-Wasserfällen. Leider trübten 3 Stunden Fahrt erstmal unsere Laune, sobald wir aber dort waren, machten wir in einer größeren Gruppe eine mehrstündige Entdeckungstour durch das Gebiet rund um die Wasserfälle. Dort hatten wir dann auch wirklich die Chance freilebende Affen hautnah zu sehen und zu füttern. Ich muss sagen, dass ich etwas überrascht war, als wir zu den Wasserfällen kamen. Das Wasser war schlammbraun und lud gar nicht so zum Baden ein, wie beschrieben. Trotzdem ein tolles Naturspektakel, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Wenn ihr neugierig geworden seid, dann schaut euch die Tour hier an.

Alles in allem ein schöner Ausflug, müsste ich jedoch aufgrund Zeitmangel wählen, würde ich euch eher den Ausflug in das Atlas-Gebirge empfehlen.

Hop On Hop Off

Einen Tag nahmen wir uns dafür, die Stadt Marrakesch selbst zu erkunden, und was eignet sich dafür besser als eine Hop On Hop Off Tour? Eigentliches Ziel war der „Jardin Majorelle“ (Schaugarten) der Yves St Laurent jahrelang als Inspiration diente. Leider wurden wir eines besseren belehrt und kehrten gleich wieder um. Tipp: Wenn ihr den Garten unbedingt sehen wollt, müsst ihr unbedingt im Vorhinein Karten kaufen, ansonsten muss man sich um die 2 Stunden anstellen. Uns war es das nicht wert.

Eine Station bei der roten Hop On Hop Off Tour ist der Palast Bahia. Ein wirklich schöner Palast mit eindrucksvollem Garten (tolle Fotomotive).

Restauranttips

Hier kommen zwei echte Herzensempfehlungen. Beide Restaurants befinden sich in Seitengassen des Platzes „Djemaa El Fna“ und in Gehweite unserer damaligen Unterkunft.

Naranj

Das Naranj ist ein ausgezeichnetes Restaurant mit libanesischer Küche. Bitte beachten:Man sollte unbedingt vorher reservieren, wenn man vielleicht einen schönen Platz auf der gemütlichen Terrasse haben möchte. Preismäßig sicher nicht das Billigste in der Stadt, aber allemal wert, auch wegen dem guten Service.

La Cantine des Gazelles

Hier hat mich vor allem der hervorragende und freundliche Service überzeugt. Das Essen ist zugegebenermaßen auch nicht schlecht, aber mit dem oben Genannten kann es nicht mithalten. Das Ambiente ist auch hier traumhaft obwohl das Lokal eher klein gehalten ist, aber auch hier empfehle ich eine Reservierung.

Fazit

Marokko ist ein Land, in dem ich sicher nicht das letzte Mal war. Ob es mich nochmals nach Marrakesch zieht, lasse ich jedoch noch offen, da ich eher neugierig bin, was dieses vielfältige Land noch zu bieten hat.

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3 Kommentare

  1. Eine wirklich herrliche Beschreibung. Es kam mir ein bisschen so vor, als wäre ich dabei gewesen. Die Fotos tragen dazu natürlich bei.
    Vielen Dank dafür.

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      1. Nein, da war ich noch nie. Auf den Kanarischen Inseln und mal kurz in Tunesien. Dein Bericht klingt einfach schön. Es tut gut, solche Texte zu lesen.

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