9 Plätze, abseits des Massentourismus

Wie ihr vielleicht schon bei „About“ herausgefunden habt, waren mein Freund und ich im August 2019 zwei ganze Wochen auf der wunderschönen Insel Korsika. Begleitet hat uns auf dieser Reise ein VW T5 Wohnmobil. Somit hatten wir Küche und Bad an Bord. Gefunden haben wir dieses Prachtstück übrigens auf https://www.yescapa.at/.

Hier ein paar Reisedetails: Angekommen sind wir am Flughafen Bastia im Nordosten der Insel, von dort startete unser Abenteuer ins Ungewisse. Temperaturen variieren auch im August sehr stark, je nachdem wo man sich auf der Insel befindet. In den Bergen kann es nachts sehr schnell abkühlen.

Zu unserer Beunruhigung haben wir im Vorfeld viel schlechtes über wildes Campen gehört und gelesen. Gott sei Dank hat sich das nicht bewahrheitet und wir hatten nie ein Problem. Da ich euch nicht belügen und nichts verschönern möchte: Mein Freund und ich waren uns nach der Reise einig, dass wir nie wieder im August (Hauptsaison) nach Korsika fliegen, da derartig viel Touristen auf der Insel unterwegs waren. Gerade deswegen war es uns wichtig Plätze zu finden, die wortwörtlich noch vom Tourismus „verschont“ geblieben waren. Ich würde euch aber trotzdem empfehlen in der Nebensaison zu fliegen/fahren.

Was wir so alles an Köstlichkeiten in unserem Camper zubereitet haben, verrate ich euch in einem eigenen Blogpost.

Das war übrigens unsere Route:

Mich würde ja auch interessieren, was ihr für Erfahrungen in Korsika gemacht habt. Vielleicht konnte ich dem einen oder anderen einen wertvollen Tipp für den nächsten Urlaub in Korsika geben. Bitte lasst es mich doch in den Kommentaren wissen! 🙂

1. Strand in Aléria
Der Sandstrand nahe Aléria ist sehr weitläufig, es kommt garantiert kein Sardinenfeeling auf und ist ein Traum für Camper, da man sich (fast direkt) an den Strand stellen kann. Wir mussten ein wenig suchen, bis wir den richtigen Stellplatz für unser Wohnmobil auserkoren hatten, wurden aber dann am Strand mit direktem Blick auf das Meer fündig. Belohnt wurden wir dann dort durch einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Eigentlich war ja der Aufenthalt in Aléria nicht geplant, aber wir mussten unseren Camper sowieso dort vom Vermieter abholen und was sagt man von den Dingen, die spontan passieren…

Sonnenaufgang am Strand von Aléria - Foto direkt aus dem Camper gemacht

2. Bergstraße D268
Dieser Tipp geht an alle Natur- und Flussliebhaber: An dieser Serpentinenstraße habt ihr die Möglichkeit an zahlreichen Stellen neben der Straße stehen zu bleiben und hinunter zum Fluss zu klettern/wandern. Vorsicht: Meidet die Stellen an denen schon mehrere Autos parken, es werden mit der Zeit erfahrungsgemäß leider immer mehr. Bei uns lohnte sich die Suche und wir hatten ein Plätzchen ganz für uns allein. Was euch unten angekommen am Fluss erwartet, ist glasklares und für diese Jahreszeit sehr erfrischendes Wasser (auch geeignet zum Bier kühlen).

3. Lac de l’Ospedale (Stausee)
Die Straße D368 läuft direkt über die Staumauer, ihr könnt den See also gar nicht verfehlen. Es lohnt sich dort herumzustiefeln und die schöne Aussicht zu genießen. Wir entdeckten dieses Plätzchen recht spät, bekamen dafür aber einen Platz nicht direkt aber fast am Ufer, leider ist direkt gar nicht möglich, da dieser Weg mit großen Steinen versperrt ist. Es bleiben untertags nur wenige Touristen kurz stehen um sich kurz die Beine zu vertreten und die Aussicht zu genießen. Auch dieser See ist erfrischend und lädt zum Baden ein. Untertags kann ich euch Badekleidung empfehlen, bei Anbruch der Nacht empfiehlt es sich jedoch lange und warme Kleidung parat zu haben.

4. Strand La Testa
Was man bei Stränden in Korsika oft vergeblich sucht, sind Parkplätze. Nicht so hier. Der Weg zu diesem Strand von der Hauptstraße ist sehr abenteuerlich, überhaupt wenn man mit einem Wohnmobil unterwegs ist. Aber die Reise dort hin lohnt sich. Es gibt insgesamt 4 große Parkplätze (auch ein guter Nachtstellplatz) und von dort aus führen kleine verschlungene Wege zu verschiedenen Strandabschnitten und Buchten. Wir waren erst am späten Nachmittag dort, also hatten wir einen Abschnitt fast ganz für uns alleine. Passt aber bitte auf, wo ihr auf den Felsen unter Wasser hinsteigt: Seeigelalarm!

5. Torre von Foce (Stausee)
Also wenn ihr wirklich auf totale Einsamkeit steht und auf keinen Fall gestört werden wollt, dann ist das ein echter Geheimtipp für euch. Der Weg dorthin lässt schon erahnen, warum man dort keine Menschenseele antrifft. Ich konnte mich leider nicht überwinden im See schwimmen zu gehen, was daran lag, dass der See durch das viele verrottete Schilf sehr dunkel gefärbt ist. Aber das machte nichts, denn zum Erkunden hatten wir unser eigenes Kanu im Gepäck. In der Nacht war noch ein Lagerfeuer drin, dass wir bei Anbruch der Nacht leider von drinnen im Bus bestaunen mussten, da uns sonst die Gelsen „zerstochen“ hätten (ja, auch dort gibt es welche)!

6. Lac de Tolla
Dieser See bietet beides: Ruhe und gleichzeitig Leben. Auf der einen Seite des Sees findet man Restaurants und Bars sowie eine große Auswahl an Freizeitangeboten (Kanuverleih, SUP, usw.). Der Weg über die Staumauer führt jedoch in ein Naturreservat, in dem man wortwörtlich die Seele baumeln lassen kann. Bis auf ein paar Wanderer trifft man untertags nur Eidechsen (von dene gibt es zahlreiche). Auf der Lichtung, an der wir unseren Bus abgestellt haben, hatten wir auch einen kleinen direkten Weg hinunter zum Seeufer.

7. Straße zwischen Piana und Porto
Ich habe lange gezögert und war mir nicht sicher, ob ich dieses Naturschauspiel in meine Liste aufnehmen soll, da wird dieses ganz und gar nicht für uns allein hatten. Wir mussten es leider mit anderen Schaulustigen teilen, was dort unteraus zu Problemen führte, da es um eine enge Serpentinenstraße geht. Was sich uns dort geboten hat, war aber den ganzen Stress wert. Solche Steinformationen in Kombination mit der traumhaften Aussicht….ein Genuss.

8. Fango Tal
Das absolut schönste Erlebnis auf dieser Reise: Der Fluss Fango. Als wir die Straße in das Fango Tal nahmen und sahen wieviele Autos dort parken, wollten wir gleich wieder umkehren. Aber auch hier macht sich Geduld bezahlt. Wir fuhren die Straße entlang bis nach Manso und parkten dort. Ein kleiner Weg führte direkt ans Ufer und was uns dort für ein Anblick geboten wurde. Einfach unbezahlbar. Ein Platz an dem man getrost das Kind in sich herauslassen und die Seele baumeln lassen kann. Vom Sprung in tiefe naturgeschaffene Becken bis zur kilometerlangen Flusswanderung, es ist für jeden was dabei. Was bei diesem Ausflug auf gar keinen Fall in eurem Gepäck fehlen sollte: Wasserschuhe!

9. Ostriconi Strand
Dieser Strand hat es in meine Top Ten geschafft, nicht weil er so verlassen und ein Geheimtipp ist (leider nicht), sondern wegen dem tollen Anblick bei der Wanderung nach unten an den Strand. Das Besondere an diesem Strand ist nämlich der gleich danebenliegende See. Dieser Kontrast ist einfach sehenswert. Da der Strand auch Gott sei Dank so groß ist, ist es kein Problem ein Plätzchen zu finden um ungestört zu sein. Das wahre Problem (betrifft nur Camper mit Wohnmobilen) bestand darin einen Zugang zum Strand zu finden. Der offizielle Parkplatz hatte eine Höhenbeschränkung und wir mussten auf einen Miniparkplatz direkt an der Straße ausweichen. Von dort führte glücklicherweise ein kleiner verschlungener Weg nach unten.

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4 Kommentare

  1. Da habt Ihr ja in 2 Wochen ein straffes Programm gehabt. Ja, Korsika ist wunderbar und heißt nicht umsonst „Die Schöne“. Und im August ist es überall voll, wie auf do manchen Blog zu sehen ist. Viele Grüße

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  2. Superschön beschrieben und wunderschöne Bilder. Wenn ich mal nach Korsika fahre, dann hole ich mir hier die passenden Ideen. Und ja, ich war dort auch im Hochsommer und kann nur bestätigen – man muss viele Menschen auf einem Haufen mögen…

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